Beiträge
Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation
Mit einem neuen Referentenentwurf will Bundesgesundheitsminister Spahn die digitale Versorgung verbessern. Dabei geht es um Anwendungen wie digitale Tagebücher für Diabetiker oder Apps für Menschen mit Bluthochdruck. Außerdem sollen sich Daten der Patienten in absehbarer Zeit in einer elektronischen Patientenakte speichern lassen. Und auch die Videosprechstunde soll Alltag werden.
Die wichtigsten Inhalte des Digitale-Versorgung-Gesetzes:
Patienten sollen einen Anspruch darauf haben, dass Ärzte – auch in Krankenhäusern – ihre Arztdaten in die elektronischen Patientenakte eingeben. In der Detailbegründung des Referentenentwurfs heißt es, dass die Krankenhäuser dafür einen Zuschlag je voll- und teilstationärem Fallentstehen erhalten sollen. Bislang sind die Krankenkassen dazu verpflichtet, spätestens ab 2021 ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte anzubieten. Darin sollen zudem auch Impfausweis, Mutterpass, das U-Heft für Kinder und das Zahn-Bonusheft gespeichert werden können.
Krankenhäuser sollen bis März 2021 dazu verpflichtet werden, sich an die Telematik-Infrastruktur anschließen zu lassen. Reha-Kliniken sollen die Möglichkeit dazu bekommen. Die Ausstattungs- und Betriebskosten für die freiwillige Anbindung werden erstattet.
Ärzte sollen ihren Patienten künftig geprüfte digitale Gesundheitsanwendungen verschreiben können. Die gesetzlichen Krankenkassen sollen neue Anwendungen demnach zunächst ein Jahr lang vorläufig erstatten. In dieser Zeit muss der Hersteller den Nutzen nachweisen und anschließend mit dem GKV-Spitzenverband den Preis verhandeln.
Das Angebot von Videosprechstunden soll zudem erleichtert werden. Telekonsile unter anderem sektorenübergreifend ermöglicht und extrabudgetär vergütet werden.
Das Bundesgesundheitsministerium plant zudem eine elektronische Heil- und Hilfsmittelverordnung. In Pilotprojekten soll getestet werden, wie diese digital gespeichert und elektronisch an den Therapeuten übermittelt werden können. Der Versand von Arztbriefen per Fax soll zudem deutlich schlechter bezahlt werden. Damit soll der elektronische Arztbrief attraktiver werden.
Das BMG plant zudem, den Innovationsfonds bis 2024 zu verlängern und mit 200 Millionen Euro fortzuführen. Erfolgreiche Ansätze sollen schneller in die Versorgung kommen, heißt es.
Den kompletten Artikel „Lob für Spahns Digitalisierungsgesetz“, 16.05.19 finden bei Bibliomed Manager
Digitalisierung im Gesundheitswesen: Trends erkennen, sich öffnen und nicht verschliessen, Mehrgenerationen und Schnittstellen managen – Führung ist gefragt!
Meine Eindrücke zum 17. Europäischen Gesundheitskongress München
- Ich weiss jetzt wer Vivy ist, Daniel Bahr auch! – Eine digitale Patientenakte verwaltet Dokumente, informiert und fördert die Kommunikation, auch Sektorenübergreifend.
- Die Herausforderung auf Station: Mehrgenerationen managen und der Y-Generation eine Chance geben!
#YGeneration will wahrgenommen und integriert werden, sie wollen verstehen & gehört werden… Generationen treffen aufeinander und transparente #Kommunikation ist gefragt…liegt nicht jedem, kann aber gelernt werden… gesundkommunizieren - Dr. Gottfried Ludewig, MdA, Abteilungsleiter – Digitalisierung und Innovation, Bundesministerium für Gesundheit – bringt es auf den Punkt: 14 Jahre Gematik sind zu viel. Es muss nicht immer alles perfekt sein, lasst uns starten! Geld alleine ist nicht das Problem!
- Das kleine Land Estland zeigt Deutschland, wie digitale Lösungen funktioniert: Beginnend mit einem Prozess, doch diesen bitte konzequent digital abgebildet…
- „Dänische Qualitätsinitiative“ eine beeindruckende Strategie und deren Maßnahmen, doch will Deutschland seine Klinikstandorte auch auf ein minimum reduzieren?!
Europäischer Gesundheitskongress, Y-Generation will vestehen… doch das miteinander reden kommt zu kurz! pic.twitter.com/0P00jqGE2l
— Nicole Weider (@nwkommunikation) October 25, 2018
Vivy kennengelernt, sympathische Anwendung, sorgt für Transparenz und verbessert die Kommunikation, ganz in meinem Sinne, vorgestellt von DAK und Allianzvorstand Daniel Bahr pic.twitter.com/ABbOREXbQr
— Nicole Weider (@nwkommunikation) October 25, 2018
Weiter gehts auf dem #EGKMU mit Dr Gottfried Ludewig zum Thema #digitalhealth pic.twitter.com/wglmCsE7Qm
— Nicole Weider (@nwkommunikation) October 26, 2018
Chancen und Herausforderungen – ein kurzer Überblick
Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch und hat mittlerweile – neben vielen anderen privaten und geschäftlichen Bereichen – Einzug in das Gesundheitswesen gehalten. Digitale Prozesse können dazu beitragen, Arbeitsabläufe zu verschlanken, effizienter zu gestalten und damit Zeit zu gewinnen – Zeit, die unter Umständen über die Gesundheit eines Patienten entscheidet. Zudem sorgen digitale Prozesse regelmäßig für eine deutliche Steigerung der Wirtschaftlichkeit, sobald eine „Ein- und Umgewöhnungsphase“ durchlaufen wurde.
Zu häufig genannten Digitalisierungsmaßnahmen, die in einigen Kliniken in der Prüfung sind oder sogar bereits realisiert wurden, gehören unter anderem die Anbindung von technisch-medizinischen Geräten an das Krankenhaus-Informations-System (KIS) und der Einsatz von Tablet-PCs oder Smartphones zum Austausch von medizinischen Patientendaten. (Stichwort „Industrie 4.0“). Die Einführung der „elektronischen Gesundheitsakte“ (eGA) kommt aktuell nur schleppend voran – Arztpraxen und Krankenhäuser sollen aber bis Ende 2018 laut dem E-Health Gesetz flächendeckend an die dafür notwendige Telematik-Infrastruktur angebunden werden.
Newcomer liefern digitale Lösungen
Aktuell ist zu beobachten, dass junge Start-Ups bekannte Unternehmen wie Siemens, SAP oder GE mit ihren Lösungen und Ideen am Markt überholen und so die Marschroute vorgeben. Im Gesundheitswesen steht die sektorenübergreifende Kommunikation im Mittelpunkt, die mit digitalen Lösungen und Vernetzungen zu schnelleren Diagnose- und Behandlungsergebnissen führen kann. Dieser Anforderung stellen sich zurzeit besonders Newcomer, die passgenaue Lösungen für eine digitale Zukunft entwickeln – bei der Suche nach gelungenen Produkten sollten unbekannte bzw. wenig bekannte Unternehmen also nicht außen vor gelassen werden.
Erfolgsfaktor Mensch
Die mit der Digitalisierung verbundenen Neuerungen sorgen im Gesundheitswesen für viele Vorteile und steigern die Effizienz verschiedenster Arbeitsabläufe, führen aber auch zu neuen Herausforderungen und verändern die Kommunikation. Digitalisierung kann nur funktionieren, wenn alle daran Beteiligten zusammenarbeiten, die Vorteile verstehen und sich der Veränderung gemeinsam stellen. Zudem erfordert „digitale Kommunikation“ Aufmerksamkeit und genaues Wissen über ihre Funktionsweise, um Missverständnissen und Konflikten vorzubeugen. Ängste, Befürchtungen und Fragen der Mitarbeiter, die den Umgang mit digitalen Strukturen und Prozessen betreffen, sollten von Führungskräften unbedingt ernst genommen werden – das persönliche Miteinander darf nicht zu kurz kommen, auch und ganz besonders im Rahmen der Digitalisierung.
Jeder, der im Gesundheitswesen beschäftigt ist, sollte sich für die Chancen öffnen, die die Digitalisierung bietet. Nicht außer Acht gelassen werden sollte aber, dass die Digitalisierung mit einem gewissen Investitionsaufwand verbunden ist. Zusammen mit einem eventuell notwendigen Schulungsaufwand für Mitarbeiter sind es meist die Kosten, die verhindern, dass digitale Lösungen eingeführt werden. Hier handelt es sich aber um eine wichtige Investition in die Zukunft – mit einer nachhaltigen Strategie und den richtigen Partnern kann Digitalisierung zuverlässig und ohne größere Hürden gelingen. Der Lohn der Mühe: Effiziente, wirtschaftlichere Prozesse, mehr Zufriedenheit bei Patienten, Mitarbeitern und einweisenden Ärzten, eine höhere Servicequalität sowie eine langfristig gesicherte Marktposition.
Aktuelles aus meinem Blog
- Team-Kommunikation im Krankenhaus11. Januar 2023 - 13:24
- Einweiser-Marketing für Rehakliniken20. November 2022 - 14:05
- Einweiserbeziehungen in den Mittelpunkt stellen!20. Mai 2021 - 19:13
- Strukturiert erkennen was Niedergelassene brauchen.2. März 2021 - 14:32
- Ausgezeichnet: Fachbuch Teamarbeit im Krankenhaus26. Oktober 2020 - 17:34
Kontakt und Buchung
Nicole Weider
Marketing- und Kommunikations-Ökonomin, Expertin für strategische Klinikkommunikation, Personalmarketing & Markenkommunikation
Löherstraße 29
36037 Fulda
0661 - 2 06 60 36
0172 - 67 57 414
info@nicole-weider.de