Fachkräftemangel im Gesundheitswesen

Inte­gra­ti­ons­ma­nage­ment im Krankenhaus

Ausländische Fachkräfte im Krankenhausalltag eingliedern

Immer mehr ausländische Ärzte und Pfleger beset­zen offene Stellen in deutschen Krankenhäusern und schließen somit die Lücke des bestehenden Fachkräftemangels. Ins­be­son­dere im Assis­tenz­arzt­be­reich und für die Fach­arzt­aus­bil­dung stei­gen die Bewer­bungs­zah­len aus dem Aus­land.

Oft­mals wird dabei im Kli­nik­all­tag über­se­hen, dass die Ein­stel­lung eines neuen Mit­ar­bei­ters nicht nur mit einem ver­mehr­ten Zeit­auf­wand und den damit zusam­men­hän­gen­den Kos­ten ver­bun­den ist, son­dern, dass es auch auf­grund sprach­li­cher und/oder kul­tu­rel­ler Unter­schiede zu Stol­per­stei­nen im Kli­nik­all­tag kom­men kann, die wie­derum das interne Klima oder sogar den Behand­lungs­pro­zess von Pati­en­ten gefähr­den kön­nen.

Betriebliches Integrationsmanagement

Inte­gra­ti­ons­ma­nage­ment erfor­dert neben Ein­füh­lungs­ver­mö­gen und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit meh­rere Blick­rich­tun­gen und Fra­ge­stel­lun­gen, um die Erwar­tungs­hal­tun­gen aller Betei­lig­ten zu len­ken, damit es im All­tag nicht zu Ent­täu­schun­gen und Miss­ver­ständ­nis­sen kommt:

  • Wel­che Kom­pe­ten­zen hat das Haus gegen­über aus­län­di­schen Mitarbeitern?
  • Wie auf­ge­klärt sind die Mit­ar­bei­ter über den neuen Kol­le­gen und des­sen Kultur?
  • Wie gut spricht der neue Kol­lege deutsch?
  • Wer unter­stützt den Mit­ar­bei­ter bei der Einarbeitung?
  • Wel­che büro­kra­ti­schen Hür­den müs­sen bewäl­tigt wer­den, z.B. Arbeitserlaubnis?

Dr. Sedi Fatemi, Assistenzärztin Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda – habe ich 1,5 Jahre begleitet.

Die Einführung eines betrieblichen Integrationsmanagements ist häufig der Personalabteilung zugordnet, die neben dem gesetzlichen Verständnis, einen Einarbeitungsplan für den Mitarbeiter und Checklisten für die Stationen erarbeitet. Dabei sollte sich jede Kli­nik über­le­gen, wie viele aus­län­di­sche Kol­le­gen ein Team maxi­mal auf­neh­men kann. Dane­ben emp­fehle ich, jedem aus­län­di­schen Arzt in Wei­ter­bil­dung einen deut­schen Kol­le­gen für den Anfang an die Seite zu stel­len.

Bei erfolg­rei­cher Umset­zung ent­wi­ckelt sich eine Will­kom­mens­kul­tur, die nicht nur für posi­tive Mund­pro­pa­ganda sorgt, son­dern auch für einen gere­gel­ten Sta­ti­ons­ab­lauf, die Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit erhöht sich, und dadurch sinkt die Fluktuation. Mögliche Konflikte und Missverständnisse werden somit vermieden und die Patientenzufriedenheit steigt.